Arbeitslosigkeit, Vermieterschutz und hohe Kindersterblichkeit
Der Nachkriegs-Alltag warf viele Probleme auf, die deutschlandweit zu lösen waren: überteuerter Wohnraum, hohe Arbeitslosigkeit, Inflation oder die Milchversorgung für Kinder. Die Menschen befanden sich in einem ständigen Wettlauf von Löhnen gegen Preise. Die Arbeitslosigkeit dagegen beschäftigte die Politik. Die Erwerbslosenfürsorge wurde dahingehend geändert, dass der Staat erst zahlte, wenn er selbst keine Arbeit anbieten konnte. Nicht zuletzt standen die Forderungen der Besatzungsmächte gegenüber dem Rheinland kontrovers zwischen Deutschland und Frankreich.
Berlin, im Januar 1920. Zum 1. Februar erlässt der Reichsarbeitsminister eine Verordnung zur Erwerbslosenfürsorge. Zukünftig gilt: Nicht Erwerbslosenunterstützung ist das Ideal, sondern die Beendigung der Arbeitslosigkeit durch Arbeitsbeschaffung. Erst wo dies "nicht am Platz ist“, folgt Unterstützung durch den Staat ...
HVZ vom 9. Februar 1920. Wohnungselend und Häuserspekulanten: Achtbare Familien werden durch ungeheure Mietforderungen zur Verzweiflung getrieben!
HVZ vom 9. Februar 1920. Ein emotionaler Bericht zu den Toten in der Heimat, die in keiner amtlichen Verlustliste aufgeführt werden, sowie zur Kindersterblichkeit als Kriegsfolge.
HVZ vom 12. Februar 1920. Die Milchkühe geben ungenügende Mengen Milch, weil die Futterversorgung mangelhaft ist.