Das Jahr 1920 begann für alle Deutschen mit der Ratifizierung des Friedensvertrags am 10. Januar. In den folgenden Wochen kam es neben Eisenbahnerstreiks zu weiteren Streiks und Vorfällen mit Kommunisten und Spartakisten. Die Lebensmittelknappheit war groß, verschärft wurde die Lage durch die geforderten Reparationsleistungen. Notverordnungen durch das Militär gab es in Duisburg und Hamborn bereits Mitte Januar 1920. Bedingt durch die besondere Situation in Lohberg, kam es in Dinslaken bis März 1920 ausschließlich auf der Zeche Lohberg zu Streiks, in der Innenstadt blieb es zunächst weitgehend ruhig.
Die Antwort auf den Rechtsputsch am 13. März 1920 war die Ausrufung eines Generalstreiks. Dieser ging in einen bewaffneten Kampf gegen die Reichwehr über. Die Reichswehrverbände befürchteten, von der seit Mitte März siegreichen Roten Ruhrarmee isoliert zu werden. Deshalb verließen Regimenter und Freikorps die Städte Düsseldorf und Mülheim/Ruhr und zogen sich in die Festung Wesel zurück. Dinslaken war bis 22. März Auffangstellung der Reichswehr-Verbände. Danach war Dinslaken als Etappe der Roten Ruhrarmee bis Ende März 1920 dem Arbeitervollzugsrat unterstellt und gleichzeitig Versorgungsort und Lazarettstandort der Bürgertruppen.
In Dinslaken eskalierten die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die zuvor das gesamte Ruhrgebiet betroffen hatten, nicht zuletzt durch das verschärfende Verhalten des Generals von Watter, des Kommandeurs des zuständigen Wehrbereichskommandos in Münster. Der Bürgerkrieg wurde letzten Endes Anfang April im Raum Dinslaken – Voerde - Hünxe entschieden.